rauchende Schornsteine

Umweltschutz und Websites?

Aber sicher, das funktioniert!

Schild Halt
Energieverbrauch und „Sauberkeit“ der Umweltschutzverbände

– 03.12.2023 / 24.10.2024, Dieter Wiemkes –

Ist Ihr Web umweltschädlich?

„How is your website impacting the planet?“

Seit längerer Zeit gibt es eine englische Website, die sich unter der Überschrift „How is your website impacting the planet?“ als Titel „Website Carbon Calculator“ https://www.websitecarbon.com/ nennt. Die Website liefert grobe Werte mit drastischen Vergleichen darüber, wie energiehungrig Websites innerhalb eines Monats bei nur 10.000 Seitenabrufen sind. Hier wird erläutert, wie das jeweilige Web analysiert wird.

Unser eigenes Web wird dort mit dem Rating „A“ und „besser als 83 % aller Webs“ getestet. Das freut uns sehr, ist aber noch nicht gut genug!

Wir empfehlen Ihnen, Ihr eigenes Web einmal darauf zu testen, in welcher Form es tatsächlich die Umwelt schädigt und sich Gedanken darüber zu machen, wie die Ergebnisse verbessert werden können.

Zum Thema CMS-Systeme

Hier benennen wir die Gründe, weshalb wir lieber statische HTML-Seiten programmieren, denn neben anderen Nachteilen gehören CMS-Systeme leider keineswegs zur Kategorie der ressourcenschonenden Software. Sie sind wahre Stromfresser. Und zwar sowohl auf dem heimischen Rechner beim Erstellen der Website als auch auf dem Rechner beim Abrufen der Seiten. Und erst recht im Rechenzentrum, aus dem die Webseiten ausgeliefert werden. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Seiten, die mit CMS-Systemen erstellt wurden, bis zu zehnmal mehr Energie verbrauchen als Seiten, die in statischem HTML geschrieben wurden.

Eine kleine WordPress-Seite mit PHP, 20 gleichzeitige Requests pro Sekunde und einem guten Cache liefert die Daten zwar schnell, verbraucht aber sehr viel Energie auf dem Server, denn die CPU-Last kann bis zu 100 % betragen. Der Cache - und ganze Cache-Server-Farmen - benötigen also auch viel mehr Energie, als man gemeinhin annimmt.

Weil jeder kleine Request jeder einzelnen Webseite zum Stromverbrauch führt, ist das Thema weltweit relevant. Wir alle tragen die Verantwortung für den Umgang mit Ressourcen!

Der Test mit Umwelt-NGO´s

Ziel für 2020 war es, unseren Kunden noch bessere und vorbildlichere Beispiele aufzeigen zu können, um den Umweltschutzgedanken aktiv zu leben und zu kommunizieren. In der Hoffnung auf vorzeigbare Ergebnisse lag es nahe, einige Websites bekannter Umwelt-NGOs zu testen. Die Ergebnisse enttäuschten jedoch bitter, weil sich erschütternde Fakten offenbarten!

Den Test haben wir 2020 veröffentlicht und im Dezember 2023 wiederholt. Nach dem ersten Aufruf Anfang 2020 hat sich leider nicht viel getan. Immer noch haben einige Verbände selbst "schmutzige" Webseiten! Wie verträgt sich das mit dem eigenen Anspruch, die Umwelt zu schützen? Zwei der NGOs haben sich zumindest verbessert. Bei der NABU scheint es zum Stand Dezember 2023 leider nicht darauf anzukommen. Hier drei der Resultate bekannter Umweltschutzorganisationen mit äußerst schlechten Ergebnissen für die Energie- und CO₂-Bilanz.

Kohlekraftwerk und Stahlwerk Bremen belasten gemeinsam die Umwelt
Helfen Sie mit, so etwas zu verringern - Kohlekraftwerk und Stahlwerk Bremen belasten gemeinsam die Umwelt. (© Wiemkes Werbeagentur)
(Letzte Analyse vom 03.12.2023)

Verbessert aber noch nicht optimal, die Resultate für Fridays for Future:

  • Rating C, this is cleaner than 51 % of all web pages globally.
  • 0.47 g of CO₂ is produced every time someone visits this web page.
  • This web page appears to be running on sustainable energy.
  • 56.21 kg of CO₂ equivalent.
  • 60 billion bubbles. Woah, that’s a lot of bubbles!
  • This web page emits the amount of carbon that 3 trees absorb in a year.
  • 147 kWh of energy - That’s enough electricity to drive an electric car 939 km.

Immer noch fatal, die Resultate für NABU:

  • Rating F, this is dirtier than 92 % of all web pages globally.
  • 2.62 g of CO₂ is produced every time someone visits this web page.
  • This web page appears to be running on sustainable energy.
  • 314.32 kg of CO₂ equivalent.
  • 336 billion bubbles. Woah, that’s a lot of bubbles!
  • This web page emits the amount of carbon that 15 trees absorb in a year.
  • 820 kWh of energy - That’s enough electricity to drive an electric car 5,250 km.

Das Ergebnis hat sich verbessert, für GREENPEACE:

  • Rating A, this is cleaner than 83 % of all web pages globally .
  • Only 0.17 g of CO₂ is produced every time someone visits this web page.
  • This web page appears to be running on sustainable energy.
  • 20.65 kg of CO₂ equivalent.
  • 22 billion bubbles. Woah, that’s a lot of bubbles!
  • This web page emits the amount of carbon that 1 tree absorb in a year.
  • 54 kWh of energy - That’s enough electricity to drive an electric car 345 km.

Fakten zum Energieverbrauch

In https://www.websitecarbon.com/ wird zusätzlich informiert:

  • „Der mittlere Umfang der Übertragung von Desktopseiten ist zwischen 2015 und 2019 um 677 KB gestiegen. Ein Anstieg von über 50 %.“
  • „Der IT-Sektor verbraucht bereits schätzungsweise 7% des weltweiten Stromverbrauchs.“
  • „Die Kommunikationsindustrie könnte bis 2025 20 % der gesamten Elektrizität der Welt verbrauchen.“
  • „... die 416,2 Terawattstunden Strom, die die Rechenzentren der Welt bereits 2019 verbrauchten, waren deutlich höher als der Gesamtverbrauch Großbritanniens von etwa 300 Terawattstunden.“
  • „Weltweit erzeugt eine durchschnittliche Webseite etwa 0,8 Gramm CO2-Äquivalent pro Seitenaufruf. Bei einer Website mit 10.000 monatlichen Seitenaufrufen sind das 102 kg CO₂ pro Jahr.
  • „Mehr als zwei Drittel der britischen Öffentlichkeit sind dafür, den Marktanteil der Großen Sechs aufzubrechen, damit sich kleinere, sauberere und in lokalem Besitz befindliche Energiesysteme entwickeln können.“

Mitnotierte Kernsätze und Fakten aus einer "Scobel"-Sendung im Herbst 2019 zum Energieverbrauch:

  • „Um das Internet am Laufen zu halten, stoßen wir jährlich 33 Millionen Tonnen CO₂ aus - so viel wie der gesamte innerdeutsche Flugverkehr.“
  • „Die weltweiten Emissionen, die allein durch das Streaming von Online-Videos (Netflix etc.) verursacht werden, belaufen sich auf 300 Millionen Tonnen, was in etwa den jährlichen Emissionen Spaniens entspricht. (Nur für Serien, dazu kommen noch Musik-Streaming-Dienste etc.“
  • „Blockchain-Technologie: Eine Bitcoin-Transaktion verbraucht so viel Strom wie ein mittelgroßer Kühlschrank in 8 Monaten.“
  • „Das Internet ist also — mit der Art von fossilem Strom, wie wir ihn heute nutzen — extrem klimaschädlich! Das Internet ist eine CO₂-Schleuder.“
  • „8 % des weltweiten Stromverbrauchs entfallen auf das Internet. Wäre das Internet ein Land, wäre es nach China und den USA das drittgrößte der Welt.“
  • „Google, Clouds, Streaming-Dienste und E-Mail verursachen mehr klimaschädliche Gase als der gesamte Flugverkehr.“
  • „1/3 des Stromverbrauchs entfällt auf das Endgerät, 2/3 auf die Bereitstellung.“
  • „Mit jeder E-Mail wird im Durchschnitt 1 g klimaschädliches Gas in die Luft geblasen. Täglich sind 200 Milliarden E-Mails unterwegs, das entspricht einem jährlichen Ausstoß von 73 Millionen Tonnen CO₂.“
  • „5 Fragen an Google verbrauchen so viel Energie, wie die Zubereitung einer Tasse Tee.“
  • „Google hat 50.000 Suchanfragen pro Sekunde. Pro Jahr werden dafür 6.000 GWh verbraucht, so viel wie 2 Millionen Haushalte in Deutschland. 80% davon sind Videodaten.“
  • „Auf Spotify werden pro Minute 1,5 Millionen Songs angeklickt. In den USA werden dadurch jährlich 200 Millionen Tonnen CO₂ erzeugt.“
  • „Intelligentes Wohnen und intelligentes Fahren stehen in den Startlöchern. In einem autonomen Fahrzeug werden an einem Tag bis zu 8.000 GB Daten übertragen. Wenn nur 1,5 Millionen autonome Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, wird so viel Energie benötigt, wie die gesamte Weltbevölkerung heute verbraucht.“
  • „Die Hälfte des Energiebedarfs entfällt auf die Kühlung der Computer. (Nutzung: Bei „Interaction“ in Stockholm führen Leitungen die Wärme zu einer Fernwärmezentrale.)“
  • „Allein die Computer der Frankfurter Banken verbrauchen so viel Energie wie der gesamte Frankfurter Flughafen.“

Erschreckend, oder?
Es bleibt nur der Aufruf, Ihren eigenen Energiebedarf und auch die Website zu prüfen. Bei schlechtem Ergebnis sollten geeignete Maßnahmen ergriffen werden, die wirklich mit dazu beitragen, unseren Planeten retten zu können!
Der zukünftige Energieverbrauch wird riesig sein!

MUSS DAS SEIN?

Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch grüner Ökostrom belastet die Umwelt! Deshalb ist insgesamt Energiesparen angesagt! Aber um glaubwürdig zu sein, muss man bei sich selbst anfangen und mit gutem Beispiel vorangehen!

„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“ (M. Gandhi)

Wir empfehlen, möglichst auf energieintensive Websites mit „aufgeblasenen“ CMS-Systemen zu verzichten und für das Hosting Unternehmen zu wählen, die einen Betrieb mit Ökostrom anbieten.

Was Sie darüber hinaus an Ihren Websites durch technische Reduktionen tun können, um effektiv Energie zu sparen, erläutern wir Ihnen gerne persönlich.